• Home  
  • Was verursacht Psoriasis? Ein Blick auf die möglichen Auslöser
- Health

Was verursacht Psoriasis? Ein Blick auf die möglichen Auslöser

Psoriasis ist eine komplexe Hauterkrankung, deren Ursachen vielfältig sein können.

Genetische Veranlagung als Grundursache

Eine der häufigsten Ursachen für Psoriasis ist die genetische Veranlagung. Studien zeigen, dass rund 30 % bis 40 % der Betroffenen eine familiäre Vorgeschichte mit der Erkrankung haben. Das bedeutet, dass bestimmte Gene, die für die Immunreaktion und die Hauterneuerung zuständig sind, bei Menschen mit Psoriasis verändert sein können. Wenn also ein Elternteil oder ein naher Verwandter an Psoriasis leidet, steigt das Risiko, selbst daran zu erkranken.

Diese genetischen Faktoren führen jedoch nicht zwangsläufig zur Entwicklung der Krankheit. Vielmehr erhöhen sie lediglich die Anfälligkeit. Es bedarf meist zusätzlicher Auslöser, sogenannter Trigger, damit die Krankheit ausbricht. Zu den bekannten genetischen Markern, die mit Psoriasis in Verbindung gebracht werden, gehören bestimmte HLA-Gene (Human Leukocyte Antigen), insbesondere HLA-Cw6.

Das Immunsystem und seine Rolle

Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Hautzellen angreift. Normalerweise erneuert sich die Haut in einem Zyklus von etwa 28 Tagen. Bei Psoriasis hingegen wird dieser Prozess auf wenige Tage verkürzt, was zu einer übermäßigen Zellproduktion und den typischen schuppigen Hautstellen führt.

Die überaktive Immunreaktion wird durch eine Fehlsteuerung von T-Zellen ausgelöst, die eigentlich Krankheitserreger bekämpfen sollen. In der Haut setzen sie jedoch entzündungsfördernde Botenstoffe frei, die die Zellteilung beschleunigen. Diese chronische Entzündungsreaktion ist ein zentrales Merkmal der Psoriasis.

Umweltfaktoren als Auslöser

Auch äußere Einflüsse spielen eine große Rolle beim Ausbruch oder bei der Verschlimmerung von Psoriasis. Zu den häufigsten umweltbedingten Triggern zählen:

  • Infektionen, insbesondere durch Streptokokken
  • Hautverletzungen wie Schnitte, Sonnenbrand oder Kratzer
  • Stress und psychische Belastung
  • Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum
  • Bestimmte Medikamente (z. B. Betablocker, Lithium)

Diese Faktoren lösen bei Menschen mit entsprechender genetischer Veranlagung eine Immunreaktion aus, die in einer Psoriasis-Episode münden kann. Auch klimatische Bedingungen, wie kaltes und trockenes Wetter, verschlechtern häufig das Hautbild.

Hormonelle und metabolische Einflüsse

Hormonelle Veränderungen können ebenfalls einen Einfluss auf Psoriasis haben. Viele Frauen berichten über eine Verschlechterung der Symptome während der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Diese Phasen sind mit erheblichen Veränderungen im Hormonhaushalt verbunden, was das Immunsystem beeinflussen kann.

Darüber hinaus gibt es eine Verbindung zwischen Psoriasis und verschiedenen Stoffwechselerkrankungen. Besonders häufig tritt Psoriasis in Kombination mit folgenden Erkrankungen auf:

  • Adipositas
  • Diabetes Typ 2
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen

Diese Zusammenhänge deuten darauf hin, dass ein gestörter Stoffwechsel ebenfalls ein auslösender oder verstärkender Faktor für Psoriasis sein kann. Eine gesunde Lebensweise kann daher einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben.

Psychische Belastung als Verstärker

Stress ist ein häufig unterschätzter Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von Psoriasis. Psychische Belastungen können das Immunsystem schwächen und entzündliche Prozesse im Körper fördern. Viele Betroffene berichten von Schüben in besonders stressreichen Lebensphasen, etwa bei beruflichem Druck, familiären Problemen oder emotionalen Krisen.

Die Wechselwirkung zwischen Psyche und Haut ist gut dokumentiert. Der sogenannte „psychodermatologische“ Zusammenhang zeigt, dass seelische Belastungen direkte Auswirkungen auf das Hautbild haben können. Umgekehrt kann die sichtbare Hauterkrankung auch psychische Probleme wie Scham, Angst oder Depressionen verstärken. Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz berücksichtigt daher auch psychologische Unterstützung und Stressbewältigungstechniken.

Fazit: Ursachen verstehen, Leben besser gestalten

Psoriasis ist eine vielschichtige Erkrankung, bei der genetische, immunologische, umweltbedingte, hormonelle und psychische Faktoren ineinandergreifen. Obwohl die genaue Ursache nicht immer eindeutig feststellbar ist, hilft das Verständnis möglicher Auslöser dabei, den eigenen Umgang mit der Krankheit zu verbessern. Wer seine persönlichen Trigger kennt, kann gezielt darauf achten und so die Häufigkeit und Schwere von Schüben reduzieren. Eine enge Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal und eine bewusste Lebensweise bilden dabei eine wichtige Grundlage.

Copyright © 2020-2025 – Article Vortex